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Mutter Natur hat nicht nur für viele Wehwehchen ein Kraut parat, sondern unterstützt mit seiner Grünkraft auch das Reinigen des Organismus. Viele Heilpflanzen im Frühjahr wirken blutreinigend, entwässernd, stoffwechselanregend und entgiftend. Hier nur ein paar Kräuter und Pflanzen, die während des Fastens hilfreich sein können. „Wer zum Beispiel nach der Traditionellen Europäischen Medizin fastet, der bekommt vom Arzt vor der Kur bestimmte Heilpflanzen genannt, die er zum Beispiel als Tee oder Würze zur Unterstützung nehmen kann“, sagt Kräuterpädagogin Manuela Draxler vom Curhaus Bad Mühllacken und gibt einige Tipps für Kräuter, die den Reinigungs- und Ausleitungsprozess fördern.

Aus Mutter Naturs Frühlingsapotheke

 

Brennessel: Die Wildpflanze ist sehr vielseitig und hilft unserem Körper mit seinen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen beim Entgiften, Reinigen und Entwässern, beugt Nierengries vor und ist gut bei Eisenmangel. Das Kraut gilt als bestes Blutreinigungsmittel der Natur, stärkt Leber, Galle, Lunge, Verdauung und Haut. Für eine Frühjahrskur wird Brennessel als Frischsaft, Tee oder im Smoothie getrunken. Man kann die Brennessel auch im Kräutersalz oder als Spinat verarbeiten.

Frühlingsteekur: Täglich drei Wochen lang drei Tassen Brennesseltee trinken. Danach drei Wochen pausieren und dann nochmals drei Wochen den Tee trinken.

Teezubereitung: 1-2 Teelöffel frische Brennessel für eine Tasse Tee nehmen. Das Kraut mit heißem (70 -80 Grad C), nicht kochendem Wasser, übergießen und 7-10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.

„Man sollte alle sechs Wochen das Kraut wechseln, wenn man eine Teekur absolviert. Ansonsten lässt die Wirkung nach. Das gilt für alle Teekräuter“, erklärt die Kräuterexpertin Draxler.

Birke: Man verwendet Knospen, Blätter und Rinde. Eine Besonderheit, die es nur im Vorfrühling gibt, ist der Birkensaft, ein altbekanntes Mittel gegen Nierensteine und bei Leberbeschwerden. „Etwa Mitte März, wenn es wärmer wird, beginnt der Birkensaft für kurze Zeit zu fließen. Eine Birke pumpt bis zu 50 Liter Flüssigkeit von ihren Wurzeln in die Baumkrone. In 24 Stunden können 2-3 Liter wertvoller Saft aus dem Baum gewonnen werden, der zur Saftgewinnung angebohrt wird. Um dem Baum nicht zu schaden, sollte nur alle zwei Jahre Saft entnommen werden“, sagt Monika Kronsteiner, Kräuterpädagogin aus dem Curhaus Bad Kreuzen, dem 1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin.

Kronsteiner sagt zur Birke: „Sie wirkt stärkend, blutreinigend, belebend, harntreibend und aufbauend. Die Birke reinigt den Körper von innen. Weiters reguliert sie den Wasserhaushalt, regt Blase und Niere an, und wird somit gerne als Nierenspülung verwendet. Sie hilft bei Rheuma, Gicht, Wasseransammlung, Arthritis sowie Blasensteinen und ist gut für die Haut.“ Eine Kur von drei Wochen mit mehrmals täglich 1/8l Birkensaft oder zwei bis drei Tassen Birkenblättertee, ist, laut Kräuterpädagogin Kronstreiner, im Frühling zu empfehlen.

Löwenzahn: Die leicht bittere Pflanze bringt den Stoffwechsel in Schwung und belebt den gesamten Organismus. Löwenzahn reinigt und stärkt die Leber sowie die Galle. In den Blättern sind viele Vitamine und Mineralien enthalten. Löwenzahnblätter eignen sich beispielsweise für einen Teeaufguss, für Smoothie oder als Zugabe im Salat.

Kräuterexpertin Draxler verrät das Rezept für Löwenzahntropfen, die man zur Unterstützung zum Entgiften und Entwässern einnehmen kann. Man kann dazu die Wurzel (im Herbst sammeln) oder frische Blätter und Blüten im Frühjahr verwenden. Alles klein schneiden und mit hochprozentigem Alkohol (klarem Schnaps) bedecken. Das Glas ein, zwei Monate an einem hellen Ort stehen lassen und dann abseihen. Als Frühjahrskur kann man 1-3 x täglich 10-15 Tropfen einnehmen. Das erste Mal auf nüchternen Magen.


Brunnenkresse:
Sie wirkt blutreinigend und erfrischt den Organismus. „Die Scharf- und Bitterstoffe stärken auch das Immunsystem. In der Frühlingssuppe oder als Würze ist die Brunnenkresse optimal“, sagt Draxler.

Schafgarbe: Diese Heilpflanze wird auch „Bauchwehkraut“ genannt.  Schafgarbe enthält Bitterstoffe, die die Tätigkeit von Galle, aber auch von Leber, Magen und Bauchspeicheldrüse anregen. Schafgarbentee wirkt verdauungsfördernd und durch die krampflösende und entzündungshemmende Wirkung verschwinden oftmals Bauchschmerzen und Blähungen.

„Schafgarbe passt gut in eine Wildkräutersuppe oder in den Smoothie. Aus den Blüten kann man Tee oder Sirup herstellen. Eine Auflage mit Schafgarbentee unterstützt das Abheilen von Wunden“, erklärt die Kräuterpädagogin aus Bad Mühllacken.

Spezialtees für Fastende

Sollte der Hunger zu sehr plagen oder zur Unterstützung beim Entgiften und der Lebertätigkeit können Sie folgende Teemischungen zubereiten. Wer nicht alle Drogen zur Verfügung hat, kann die Mischungen auch abwandeln:

  • Gegen den Hunger: Hagebuttentee ist hungerstillend. Er kann mit Eibischblättern, Rosmarin, Rosenblättern und Apfelstückchen angereichert werden.
    Man kann auch Tee aus Schlüsselblumenblüten mit Melisse, Johanniskraut und zerkleinerter Ingwerwurzel oder Ringelblumentee mit Malve und Zitronenschalen oder Pfefferminztee mit Rosmarin und Anisfrüchten als Hungerdämpfer trinken.
  • Entgiftend: Ein klassischer Fastentee enthält zum Beispiel Rosenblätter, Schachtelhalmkraut, Erdrauch und Brombeerblätter, eventuell angereichert mit Apfelstückchen.
    Man kann auch Löwenzahnkraut mit Stiefmütterchen, Ringelblumenblüten, Birkenblättern und Zitronenschale oder Brennesseltee mit Thymian, Pfefferminze und eventuell einer Messerspitze Zimt sein.
  • gegen Blähungen: Teemischung aus Erdrauch, Fenchel, Spitzwegerich, Süßholzwurzel und Apfelstückchen oder aus Kamillentee mit Minze, Angelikawurzel, Anisfrüchten und Kümmel.
  • Entwässernd: In der Klosterheilkunde werden zum Durchspülen Schachtelhalmkraut- und Birkenblättertee im Wechsel empfohlen.