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„Die Gesundheit sitzt im Darm“, sagte der österreichische Arzt F. X. Mayr, der davon überzeugt war, dass die Reinigung des Darms einen vielfach positiven Effekt auf den Organismus hat. In den letzten Jahren rücken der Darm und sein Mikrobiom immer mehr in den Fokus von wissenschaftlichen Untersuchungen. Der Darm beherbergt mehr Bakterien als der gesamte menschliche Körper überhaupt Zellen besitzt. Es häufen sich die Beweise, wie wichtig ein gesunder Darm für unser Immunsystem und unsere Gesundheit allgemein ist. Die Zusammensetzung der Darmbakterien wirkt sich zum Beispiel auf Körpergewicht, Stimmungslage, Ernährungszustand und Krankheitsanfälligkeit aus. Einseitiges Essen schwächt die Widerstandkraft und Stabilität der Darmbewohner. Auch vor Fertigkost, Konservierungsmittel und Industrienahrung wird in Zusammenhang mit der Darmgesundheit gewarnt. Nicht pasteurisierte Lebensmittel und milchsauer Vergorenes wie etwa Sauerkraut, fördern die Vermehrung von gesunden Darmbakterien.

Verdauungsprobleme, eine Volkskrankheit

Fast jeder Dritte hat Probleme mit der Verdauung. Unser Darm ist hochsensibel. Hier einige Infos zu unserem „Wunderwerk“ Darm:

  • Unser Darm ist so lang wie eine ausgewachsene Riesenschlange – acht Meter. Seine Oberfläche ist 100x größer als die der Haut, d.h. 300 bis 400 Quadratmeter.
  • 30 Tonnen Nahrung und mehr als 50.000 Liter Flüssigkeit passieren im Schnitt im Leben den Körper.
  • 70 Prozent der Abwehrzellen sitzen genauso wie unser zweites Gehirn und unsere Intuition im Darm.
  • Störungen im Darm wirken sich auf unsere seelische Befindlichkeit aus: Neurotransmitter wie Dopamin, Opiate und das Glückshormon Serotonin sind im Darm nachweisbar. Er produziert etwa 20 verschiedene Hormone.
  • Billionen Bakterien leben im Dickdarm, das sind rund 99 Prozent der Mikroflora des Körpers.

Darmträgheit kann dank unseres stressigen Lebensstils mit zu wenig Bewegung und ungesunder Kost als eine Volkskrankheit angesehen werden. Die regelmäßige Verdauung ist aber ein wesentlicher Wohlfühl- und Gesundheitsfaktor.

Tipps, wie Sie Ihre Verdauung wieder in Schwung bringen:

  • Auf nüchternen Magen am Morgen ein Glas warmes Wasser trinken.
  • Zwei- bis dreimal am Tag ein kleines Schüsserl Birnenkompott oder -mus mit 1 EL geschroteten Leinsamen essen
  • Morgens, über Nacht eingeweichte Pflaumen mit dem Einweichwasser essen/trinken
  • Gründlich kauen!
  • Ausreichend trinken: Wasser, Tee und stark verdünnte Obstsäfte
  • Bei milder Verstopfung: 200 ml Sauerkrautsaft trinken und danach sofort mindestens zwei Gläser Wasser. Wenn nötig die Maßnahme nach zwei Stunden wiederholen. Man kann als Alternative auch Brottrunk aus dem Reformhaus nehmen.
  • Flohsamenschalen sind gut bei trägem Darm. Wichtig: Viel dazu trinken
  • Wer es verträgt, soll täglich Frischkost (Obst, Gemüse Salate) essen.
  • Mit hochwertigen Pflanzenölen kochen
  • Regelmäßige Bewegung hält den Darm auf Trab.
  • Stuhlgang nicht unterdrücken, sich Zeit dafür nehmen. Die Füße dabei auf einen Schemel stellen.
  • Einlauf als Erste Hilfe bei hartnäckiger Verstopfung
  • Bauchmassage schon im Bett vor dem Aufstehen durchführen. Man kann dazu ein gutes Körperöl verwenden: Man beginnt den Nabel im Uhrzeigersinn mit kreisenden Handbewegungen zu umrunden und führt die Bewegung schneckenförmig nach außen durch. Dann den aufsteigenden (seitlich), querliegenden und absteigenden (andere Seite) Teil des Dickdarms massieren. Anschließend ein Glas lauwarmes Leitungswasser trinken.